Stellio Theater

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Sie leben im ″Sozialcontainer″ und beziehen Arbeitslosengeld II.

Der Senat macht sich nur bemerkbar, wenn es um die Überprüfung des Leistungsanspruches geht. Das sind dann so merkwürdige Bescheide, wie ″Wohnraumkontrolle zur Ermittlung einer effizienten Raumgestaltung, zwecks erfolgreicher Arbeitssuche″.

Ein Ehrenamtlicher versucht die Sorgen und Bedürfnisse aufzufangen, stößt aber auch auf eine natürliche Anspruchshaltung.

Dann bringt die Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens Bewegung in die eingefahrenen Strukturen.
Die Menschen beginnen sich neu zu orientieren oder ziehen es vor in der ″Hängematte″ zu verharren.


Die Stellio-Theater-Gruppe zeigt mit ihrer Inszenierung ein Schauspiel zu einem Gesellschaftsmodell.

Darsteller: Andreas Keupp, Dania Stolpe, Norman Bernien, Annekathrin Günther, York von Gaza

Lichttechnik: Matthias Grygier
Spielleitung, Idee und Regie: Petra Henning

Wir bedanken uns:
Theater das kreartell e.V.
Theater "Verlängertes Wohnzimmer"

für die freundliche Zusammenarbeit

Die Entstehungsgeschichte zu ″Freelancer″

Es begann damit, dass ich 2006 einen Artikel zum Bedingungslosen Grundeinkommen las.
Ein interessantes Gesellschaftmodell, wonach jeder Mensch von Geburt an ein Einkommen erhält und parallel dazu fast sämtliche Steuern wegfallen. ′Spannend!′ dachte ich damals und nicht ganz uneigennützig träumte ich von einem kleinen Einkommen für die kreative Arbeit, die ich leiste.

Doch schon der zweite Impuls war die Idee, ein Theaterstück zu diesem Thema zu inszenieren. Ich ging eine Weile damit schwanger und spürte, dass es mich nicht los lies. Also nicht in die Schublade für angefangene und nicht weiter verfolgte Ideen, sondern hundert kleine Zettel, um meiner Phantasie eine Zwischenablage zu bieten.

Im Zuge der Recherche zu diesem Gesellschaftsmodell las ich auch das Buch von Götz W. Werner - Einkommen für alle.

Es war eine Herausforderung, ein wirtschaftspolitisches Thema dramaturgisch zu erarbeiten und im Ergebnis politisch offen zu bleiben. Ich wollte keine Antworten geben, lieber Fragen aufwerfen. In der Umsetzung war es mir wichtig, die Inhalte so zu gestalten, dass Zuschauer auch ohne bisherige Beschäftigung mit dem bedingungslosen Grundeinkommen, mit dem Stück etwas anfangen können.

Im August entstand dann über G. Werner der Kontakt zu Günter Sölken, der sich in Berlin für die Idee zum Grundeinkommen engagiert. Mit ihm und dem Netzwerk Grundeinkommen schafften wir es, dass mein Theaterstück im Zuge eines Kongresses an der Humboldt Universität bekannt gemacht wurde.

Am 25.08. spielten wir im ausverkauften Theater für die Kongressteilnehmer und bekamen viel positives Feedback. Unter den Gästen war auch Herr Werner persönlich, was ich mir gewünscht, doch kaum erwartet hatte. Allgemein sorgte das Stück auch nach den anderen Aufführungen für viele spannende Gespräche und gute Kritiken.