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Entspiegelt

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Entspiegelt



Ein Drama, frei nach Elias Canetti, "Komödie der Eitelkeit".

Der Staat verbietet die Selbstbetrachtung und zieht alle Spiegel und Bilder ein. Die Bürger befolgen die Reform und sehen erwartungsvoll der "Neuen Zeit" ohne Selbstsucht und Hochmut entgegen. Die neuen Regeln sind streng, Unfolgsamkeit wird nicht geduldet und streng bestraft.

Zehn Jahre später. Was ist aus den Menschen geworden, die kein Bild mehr von sich selbst haben? Sind Eitelkeit, Überheblichkeit und Hoffart verschwunden? Sind sie zu besseren Menschen geworden?

Die Fotografin Nina kann sich mit den neuen Gesetzen nur schwer arrangieren. Ihre ältere Schwester Katha hat immer wieder Mühe, sie vor Dummheiten und Bestrafungen zu bewahren. Für den Dienstmann Benno hingegen haben sich die Dinge zum Guten gewendet, nach langer Zeit der Arbeitslosigkeit liegt es nun in seiner Verantwortung, für die Durchsetzung der neuen Regeln zu sorgen. Besonders ist ihm am Wohl von Katha gelegen. Als er schließlich ihre Schwester Nina bei fotografischen Tätigkeiten erwischt, sieht er sich gezwungen hart durchzugreifen. Davon unberührt macht Hagen Feigel politisch Karriere, mit seiner Wortgewandtheit bringt er es bis in den Oberausschuss. Während er immer weiter aufsteigt, verblasst seine Frau Juliane neben ihm zusehends.

Die Figuren in diesem Stück versuchen zu sich selbst zu finden in einer Zeit, in der die Selbstbetrachtung verboten ist. Doch sie verlieren sich immer mehr aus den Augen, nicht nur die anderen, sondern auch sich selbst.

Darsteller: Anna Cwik, Andreas Keupp, Dania Stolpe, Joana Fiuczynski, York von Gaza

Regieassitenz und Stimmtrainig: Andrea Meißner-Röckel
Lichttechnik: Matthias Grygier
Spielleitung, Idee und Regie: Petra Henning

Wir bedanken uns:

Jugend- und Kulturzentrum "Wasserturm"
Für ein Probendach über unser kreatives Schaffen.
Theater "Verlängertes Wohnzimmer"
für die freundliche Zusammenarbeit